Joachim Breitner's Homepage
In brennendem Auto durch die Gegend...
Ein Abenteuer, wie man es im Leben (hoffentlich) kein zweites Mal erlebt, war die Fahrt nach Balderschwang am letzen Freitag. Eigentlich wollten wir (Moritz, Konne, Olli und ich) ganz gemütlich mit Konnes Mitsubishi-Van morgens in den Bregenzer Wald fahren, um dort auf einer Hütte mit Sabine Fuchs und anderen das Wochenende zu verbringen. Doch es kam anders: Auf der A8 Stuttgart Richtung München, zwischen Anschlusstelle Stuttgart-Möhringen und Stuttgart-Degerloch, bemerke ich einen unangenehmen Gestank im Auto (beachte: es ist die Hinfahrt. Die Socken sind es also nicht) und sehe eine leichte Rauchfahne hinter dem rechten Vordersitz.
Unhöflicherweise unterbreche ich Moritz, welcher sich für einen Moment leicht veräppelt fühlt, und teile die Entdeckung leicht erstaunt und etwas beunruhigt meinen Mitfahrern mit, welche meine Beobachtung bestätigen können. Also rechts ran, Motor aus, Handbremse ran und den Motor angeschaut. Dazu muss man erwähnen, dass in diesem Auto der Motor unter dem Beifahrersitz plaziert ist, und eben dieser wurde nun vom Konne angehoben. Mir selbst blieb der Anblick verwehrt, aber den Berichten von Moritz und Konrad nach sah man darin ein kleines, aber feines Lagerfeuer, und die Rauchentwicklung untermauerte diese These.
Nachdem Konnes mutiger Löschversuch – ersticken mit dem Pulli – leider gescheitert war, packen wir unsere Sachen und platzieren diese in sicherer Entfernung an der Leitplanke. Moritz setzt einen Notruf ab, und wir können nur noch zuschauen, wie die Rauchentwicklung zunimmt und eine brennende Flüssigkeit auf den Asphalt tropft. Einen Höhepunkt erreichte die Spannung, als sich der Wagen plötzlich in Bewegung setzte. Die Straße war leicht abschüssig, und anscheinend hat das Feuer die Handbremse außer Gefecht gesetzt. Glücklicherweise war das Lenkrad wohl noch ein wenig nach rechts eingeschlagen, und so fuhr der Van nervenaufreibend langsam gegen an die Leitplanke, um dort dann endgültig zum Stillstand zu kommen. Wäre das Auto stattdessen nach links in den dichten Verkehr gerollt, müsste ich wohl nicht mehr darüber schreiben, weil dass dann die Zeitungen übernommen hätten.
Nach vertretbar kurzer, aber doch subjektiv langer Zeit kam dann die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen und ein Wagen der Polizei. Die ersten Löschversuche – zwei Mann mit Handfeuerlöschern – waren zum Scheitern verurteilt, und so musste schweres Gerät heran, und nach etlichen Minuten Wasser-, Schaum- und-was-weiß-ich-nicht-alles-Marsch war der Brand dann unter Kontrolle. Leider war es für die im Auto vergessenen Gegenstände dann schon zu spät, und so verbrannten drei Jacken restlos. Ein Paar nagelneuer Wandersteifel überlebt das Inferno überraschend gut, wenn auch nicht mehr verwendbar, und ein darin untergebrachtes Marmeladenglas war gar vollends unversehrt. Konrads Geldbeutel und Moritz’ MP3-Player, beide in der Konsole plaziert, wurden angekokelt noch aus dem Wagen geholt, ebenso wie eine Siggflasche.
Der Wagen selbst war nur noch ein Häufchen Elend. Genauer gesagt ein Häufchen Asche und ein elendes schwarzes Gerippe, bei dem man beim zweiten Hinschauen noch die eigentliche Form erraten konnte. Im Innenraum war alles nicht-metallene zu einem schwarzen Einheitsbreit verschmolzen. Dieses Autoskelett wurde dann auf einem Abschlepper abtransportiert und die gesperrte Autobahn wurde wieder freigegeben. Konrads Vater, der herbeigerufen wurde, fuhr uns freundlicherweise nach Hause.
Abschrecken lassen wir uns allerdings von solchen unerwünschten Zufällen nicht! Nach ein paar Stunden nur wurde ein Erstatzauto aufgetriben – unser Berlingo, Stunden vorher erst aus der Werkstatt zurück – und wir fuhren in gleicher Besetzung und ohne Zwischenfälle gemütlich an allen Staus vorbei über die Schwäbische Alb nach Balderschwang.
Dort erwartete uns zwar schlechtes Wetter, dafür eine schön urige Hütte, ohne Strom und holzbeheizt. Ideal für lange Spiele, Kartenhäuser und Kameraexperimente. Letzerer machten Moritz, Konrad und Olli viele, eine Auswahl folgt sobald sie hochgeladen wurden.
Alle Bilder hier wurden von Moritz geschossen, auf dessen Bilderseite sich noch viele Bilder vom rauchenden und verkohlten Auto sowie vom Bregenzer Wald finden. Und übrigens: Sein MP3-Player tut noch...
Comments
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Oder: Wie Konne Oli Feuer unterm Hintern machte
Es war Freitag - der dreißigste! Nicht dreizehnte, jedoch hatte das Unglück es voll auf uns abgesehen. Das verlängerte Wochenende und der güldene Herbsttag luden ein zu ein paar schönen Tagen in den Berge