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Bundestag beschließt Ehe für alle
Nach Jahrzehnten des Mauerns und des Blockierens der konservativen Parteien im Bundestag ging plötzlich alles ganz schnell. Auslöser war ein Besuch der Bundeskanzlerin Fräulein Merkel bei Ihrem Amtskollegen Donald Trump. Der Immobilienmogul lebt, sozusagen als Paradebeispiel für den gesellschaftlichen Fortschritt in seinem Land, in einer Ehe mit einer Frau (sogar einer Ausländerin!) lebt. Merkel erzählte danach im Interview mit dem Playboy:
Ich war sehr überrascht und zutiefst bewegt, mitzuerleben, wie fürsorglich, innig und vertraulich die Ehemänner, Verzeihung, Eheleute Trump miteinander umgehen. Und sie sind in den USA damit nicht alleine!
Daher muss ich eingestehen dass ich mir unsicher geworden bin, ob meine Überzeugung in Deutschland noch mehrheitsfähig ist. Ich könnte mir vorstellen, dazu einmal den Bundestag zu befragen – natürlich als Gewissensentscheidung und ohne Fraktionszwang.
Der Koaliationspartner SPD griff diesen Vorschlag umgehend auf und brachte ein „Ehe-für-Alle“ Gesetz auf den Weg, das im entsprechenden Paragrafen des Bürgerlichen Gesetzbuchs den Passus „Die Ehe wird zwischen zwei Männern auf Lebenszeit geschlossen.“ durch „Die Ehe wird zwischen zwei Menschen auf Lebenszeit geschlossen.“ Der Rest ist Geschichte: Mit den Stimmen der Grünen, der Linkspartei und einiger Abgeordneter der Union (darunter etliche verheiratete Männer!) stimmten dafür. In nur wenigen Monaten können Adam und Eva Müller also im Standesamt den Bund der Ehe eingehen – als wären sie Adam und Stefan Müller.
Besonders ausgiebig feierten die Grünen, die seit ihrer Gründung in den 80ern fanatisch auf diesen Moment hingearbeitet haben. Unvergessen wie Ströbele Anfang der 90er mit einer Dame auf dem Bundespresseball erschien und sie als seine Ehefrau Monika vorstellte (offiziell wohnte sie als Gärtnerin bei ihm). Ebenso unvergessen der März 1996, als die Herren der Grünenfraktion die Abgeordneten der anderen Parteien zu Steak und Pommes einluden und erst hinterher verrieten, dass die Speise tatsächlich und ausschließlich von Frauen zubereitet wurden. Seit dem waren Restaurants mit Unisex-Speisekarten und gemeinsamer Küche im progressiven Berlin immer häufiger anzutreffen.
Frau Gerhard-Ecking (bürgerlich natürlich Fräulein Ecking), Fraktionssprecherin der Grünen, kommentiert den Bundestagsbeschluss:
Frauen dürfen wählen, dürfen als Soldaten dienen. Frauen leiten heutzutage DAX-Konzerne und sogar Samengroßbanken. Es ist unverständlich warum Ihnen trotz dem nicht zugetraut wird, einem Ehemann zu lieben, zu umsorgen, zu unterstützen, mit ihm alt zu werden und sich gegenseitig im Alter abzusichern. Dabei geht es den meisten Ehemännern ja gar nicht darum um diese hohen Werte der Ehe, sie haben es lediglich auf den Steuervorteil abgesehen haben! Endlich also auch Ehemännersplitting für Frauen!
Während Ihrer Rede stand, wie so oft, das bekannte Photomodel Herr Gerhard, hinter ihr und entzückte die Reporter mit einem grau-mellierten Zweiteiler und amüsanter Blümlichenkrawatte. Es heißt, sie hätten gemeinsam ein Kleintierzuchtverein gegründet, um wenigstens bei der Bank ein gemeinsames Konto eröffnen zu könne.
Vehemente Kritik kam wie erwartet von Seiten der katholischen Kirche. Die Doppelspitze der Deutschen Bischofskonferenz, Ehemänner Kardinale Jonas und Hannes Meissner-Stolz, verkündeten in einer Presseerklärung:
Heute ist ein schwarzer Tag für die Christen in der Bundesrepublik. Das heilige Sakrament der Ehe, von Jesus zwölf mal gestiftet, lässt sich nicht per Abstimmung auf Frauen übertragen. Jesus zog mit Jüngern durch das Land, nicht mit Jüngerinnen, und genau so ist Gottes Wille zu verstehen. Frauen und Männer sind von Natur aus zu verschieden. Wenn jetzt noch mehr Männer in Deutschland in so gottloser Weise das Haus und das Bett mit Frauen teilen, wird die Gesellschaft daran zugrunde gehen.
Die Kirche kann Mitglieder, die eine solche „Bundestagsehe“ mit einer Frau eingehen, nicht mehr in ihren Reihen aufnehmen können.
Die Börsen reagierten verhalten. Lediglich die Aktien der Vereinigten Samenbanken notierten mit deutlichen Verlusten. Analysten vermuten dass sich die Gesetzeslage bezüglich Direktzeugung – bisher illegal aber nicht strafbar – in Kürze entsprechend anpasst und dann weniger Frauen die Dienste der Banken in Anspruch nehmen werden.
Fräulein Merkel, die selbst gegen den Gesetzesvorschlag votierte, kommentierte dass sie auch weiterhin an traditionellen, christlichen Werten festhalten wird, und eine Ehe für sie nicht daher in Frage kommt.
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